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"Value Is the New Currency" las ich vor einigen Tagen auf einer amerikanischen Marketing-Seite, die glaubt den nächsten Trend der Online-Kommunikation ausgemacht zu haben.

Toll.
Gute Zeiten brechen an.

Allerdings stutzte ich beim Begriff "next trend".

Hat das Marketing denn in den letzten Jahre auf Werte und Qualität verzichtet? Sind Werte und Qualität nur ein Trend?

Heißt es künftig nicht mehr "Content ist King", sondern Inhalte mit Wert sind König?

Und was ist mit dem schönen Wort User, eingedeutscht Nutzer. Bekamen die in den letzten Jahren im Internet keinen echten Nutzen, keine Qualität?

Dennoch bin ich froh über den trendigen Anstoß. Denn: orientiert sich die professionelle Online-Kommunikation tatsächlich daran Nutzen zu stiften, mit Nutzen zu überzeugen?

Gerade beim Thema virales Marketing bin ich immer wieder überrascht, wie sehr man sich mit Formen der Verbreitung beschäftigt, ihrer Optimierung und ihren Hebeln, oft zu wenig mit der Qualität, dessen, was man verbreitet.
Gerade auch, weil im Internet bei immer kürzerer und geringerer Wahrnehmung, Masse gegen Klasse verliert und damit schon gar keine nachhaltige Wirkung zu erzielen ist.

Interessant ist, dass der Vorwurf, warum Value wieder stärker in den Vordergrund rücken muss, insbesondere Anbieter von Online-Marketing-Dienstleistungen betraf. Eigentlich solche, die es besser wissen müssten.
Meine Vermutung ist, dass ein großer Teil dieser Anbieter heute noch zu technisch tickt, weit weg vom User ist und oft noch in den Kategorien des Verkündungsmarketing denkt. Oder aber auch bei vielen Online-Kampagnen zu spät an Bord geholt wird.

Seht Godin, der amerikanische Marketing-Guru, der viele seiner Kollegen aus dem Tal der Ahnungslosen immer wieder gerne mit alten, aber sehr unterhaltsam recycelten Wahrheiten überrascht, würde sagen, dass man auf Fleischklopse nicht einfach Erdbeeren mit Sahne kippen kann, um die Fleischklopse besser zu vermarkten. Er fordert radikal andere Strategien beim Online-Markting, die bis in die Tiefe des Produktes reichen können.

Tatsächlich lässt sich die virale Qualität, der Empfehlungsfaktor, nicht einfach per Marketing anknipsen, sondern muss im Produktkern verankert sein und für die Kommunikation sauber, für die Zielgruppe authentisch nachvollziehbar, herausgearbeitet werden. Nichts Neues, werden jetzt viele sagen. Zurecht.

Fragt sich nur, warum das so oft vernachlässigt wird und daneben geht. Auch bei sehr großen Unternehmen und Brands.



 


 
Tag(s) : #Ten Years After
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