Wer aus diversen Gründen mit seinem DSL-Anschluss etwa von 1&1 wieder zu seinem Telefon-Provider Telekom wechseln will, muss eine gehörige Portion Masochismus mitbringen.
Klar, nimmt einen der rosa Riese gerne mit Kusshand als Kunde. Die Damen und Herren im Callcenter sind freundlich, bemühen sich und motivieren sogar durch einen Bonus zum Umstieg. Doch zum Schluss gibt es die bittere Pille: Sie müssen sich darauf gefasst machen, dass es mindestens vier, fünf Tage dauert, bis die technische Umstellung durchgeführt ist.
Wie man in dieser Zeit seinen Betrieb, seine Arbeit, die vom Internet-Anschluss abhängig ist, das wissen die freundlichen Leute von der Telekom nicht. Naja, immerhin warnen sie einen.
Dann wird auch ausführlich erklärt, was warum nicht geht (wobei man ja eigentlich wissen will was geht): Der bisherige Provider muss den Anschluss frei geben, vorher könne man den Auftrag nicht eingeben. Da der Anschluss erst am letzten Vertragstag frei gegeben wird, dauere dies eben.
Auf die Einrede, dass man schriftlich nachweisen könne, dass der Vertrag an dem und dem Tag um 0 Uhr auslaufe, wurde erklärt, dass das eben nicht anders ginge. Dann müsse ein Techniker zur Schaltstelle zur Umstellung. Vielleicht sind neben Technikern und IT-Leuten auch noch Juristen am Werk, die sich gegen die neue Kundschaft verschworen haben.
Immerhin wurde ich ja gewarnt. Und Recherchen im Bekanntenkreis haben mir dies, was ich hörte, und Schlimmeres bestätigt.
Immerhin bin ich bei der Telekom auf ein paar freundliche, hilfsbereite Geister gestoßen, die durchaus verstanden, dass ein Provider-Umstieg bei Geschäfts-, aber auch Privatkunden keinen Schaden verursachen dürfe. Die Frage, ob man denn beim Vorstand wisse, dass man hier ein Problem habe, das in viraler Weise Haus und Marke schädige, konnte niemand beantworten.
Auch ob bei Geschäftskunden, die den Anschluss ohne mehrtägige Verzögerung benötigen, nicht anders verfahren werden kann oder Alternativen für den Übergang geboten werden, war nicht zu erfahren. Derzeit ist das Thema noch im Stande von KIZ, wie üblich bei all dem Callcenter-Wirrwarr, der uns umgibt. KIZ heißt übrigens Keiner ist zuständig.
Fortsetzung folgt.