Seit Tagen geistert das Thema Rundfunkstaatsvertrag durch die Blätter. Erst heute hat das Handelsblatt davor gewarnt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen neuen Freibrief erhält, seine Aktivitäten im Internet zu Lasten der freien, sich am Markt finanzierenden Presse auszubauen.
Ich weiß nicht, wie viele Bürger sich mit dem Thema beschäftigt haben und wie viele interessiert, um was es hier geht. Die wenigsten sind ja unmittelbar betroffen und spüren Veränderungen in der Medienlandschaft eher mit langer Verzögerung. Die Mehrheit zahlt die verordnete GEZ-Gebühr plus Erhöhungen mit ebenso solcher Leidenschaft wie Steuern und Sozialabgaben.
Nicht, dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht, ich sei grundsätzlich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Den mag ich nicht missen. Nur: er benötigt eine neue Legitimation.
Was mich stört ist, dass seine Legitimation immer stärker durch juristische Grundlagen untermauert werden muss, sich Gremien und Apparate verselbständigen, der Bürger immer weniger Einfluss auf seine Entwicklung hat, dafür die Politik immer größeren. Ja, immer öfter entsteht der Eindruck, als sehe sie ihn als ihren Spielball, der vom Bürger finanziert wird. Dann, in Wahlkampfzeiten zeigt so mancher Intendant wiederum der Politik seine Muskeln.
Die Anstalten selbst tun nicht gerade viel dafür, um beim Bürger eine neue Legitimitätsbasis zu schaffen. Es scheint, dass sie, wie jeder gute Konzern, mehr mit sich und ihren Gremien als mit ihren Produkten und Kunden beschäftigt sind.
Polemisch könnte man das Thema des neuen Rundfunkstaatsvertrages freilich auch so sehen, dass es im wörtlichen Sinne nur um den Staat und den Rundfunk geht, und nicht um den Bürger. Und frei nach der Steilvorlage des Sonnenkönigs Ludwig XIV, "Der Staat bin ich", geht die Politik auch den neuen Staatsvertrag an. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, weiss, dass ihm und Frankreich nicht ewig die Sonne schien (die Revolution 1789 kam erst unter Ludwig XVI).
Und um das Sonnen-Thema für die Medienpolitik weiter zu strapazieren, könnte man angesichts des neuen Rundfunkstaatsvertrages einfach resigniert sagen: "Wenn die Sonne de Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten." Die Worte Kultur und Zwerge können gerne ausgetauscht werden, zum Beispiel mit demokratischer Kultur und politische Zwerge.
(Das Zitat wird Karl Kraus zugeschrieben)
Ich weiß nicht, wie viele Bürger sich mit dem Thema beschäftigt haben und wie viele interessiert, um was es hier geht. Die wenigsten sind ja unmittelbar betroffen und spüren Veränderungen in der Medienlandschaft eher mit langer Verzögerung. Die Mehrheit zahlt die verordnete GEZ-Gebühr plus Erhöhungen mit ebenso solcher Leidenschaft wie Steuern und Sozialabgaben.
Nicht, dass jetzt ein falscher Eindruck entsteht, ich sei grundsätzlich gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Den mag ich nicht missen. Nur: er benötigt eine neue Legitimation.
Was mich stört ist, dass seine Legitimation immer stärker durch juristische Grundlagen untermauert werden muss, sich Gremien und Apparate verselbständigen, der Bürger immer weniger Einfluss auf seine Entwicklung hat, dafür die Politik immer größeren. Ja, immer öfter entsteht der Eindruck, als sehe sie ihn als ihren Spielball, der vom Bürger finanziert wird. Dann, in Wahlkampfzeiten zeigt so mancher Intendant wiederum der Politik seine Muskeln.
Die Anstalten selbst tun nicht gerade viel dafür, um beim Bürger eine neue Legitimitätsbasis zu schaffen. Es scheint, dass sie, wie jeder gute Konzern, mehr mit sich und ihren Gremien als mit ihren Produkten und Kunden beschäftigt sind.
Polemisch könnte man das Thema des neuen Rundfunkstaatsvertrages freilich auch so sehen, dass es im wörtlichen Sinne nur um den Staat und den Rundfunk geht, und nicht um den Bürger. Und frei nach der Steilvorlage des Sonnenkönigs Ludwig XIV, "Der Staat bin ich", geht die Politik auch den neuen Staatsvertrag an. Wer sich ein wenig in der Geschichte auskennt, weiss, dass ihm und Frankreich nicht ewig die Sonne schien (die Revolution 1789 kam erst unter Ludwig XVI).
Und um das Sonnen-Thema für die Medienpolitik weiter zu strapazieren, könnte man angesichts des neuen Rundfunkstaatsvertrages einfach resigniert sagen: "Wenn die Sonne de Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten." Die Worte Kultur und Zwerge können gerne ausgetauscht werden, zum Beispiel mit demokratischer Kultur und politische Zwerge.
(Das Zitat wird Karl Kraus zugeschrieben)