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Aus so mancher Staatskanzlei in der Republik wird heute ein Sieg der Politik angemahnt, weil sich die Milchbauern gegen Supermärkte und Molkereien durchsetzen.
Da heften sich Politiker einen Sieg an, die möglicherweise gar nicht wussten, dass neben dem Goliath Bauernverband, der gleich auf mehreren Schultern Interessen trägt, es auch einen kleinen Verband der Davide gibt, der Milcherzeuger.

Mit einfachen, klaren Argumenten und einer enormen Solidarität haben sie der Öffentlichkeit deutlich gemacht, dass bei den Preisen die Schmerzgrenze erreicht ist, dass sie nicht bereit sind ihre Existenz den Dumping-Preisschlachten anderer zu opfern.
Der David-Effekt hat gewirkt und dazu geführt, dass nun die Politik mit als Sieger dastehen will, für einen Sieg übrigens, den der Bürger zahlt. So billig möchte ich auch siegen.

Interessant, aber nicht verwunderlich ist, dass Lidl die erste Kette war, die nach ihrem Reputations-Gau, plötzlich ein Herz für die Milchbauern entdeckt hat. Zwar soll der Verbraucher künftig in den Märkten zehn Cent mehr für einen Liter Milch zahlen, der soll aber direkt zu den Milchbauern durchlaufen.
Noch schöner wäre freilich, Lidl würde als Reue für die vorausgegangenen Preisdumpingschlachten und Lockangebote, selbst einige Cent übernehmen, quasi als Geste der Buße. Schließlich haben nicht wir Verbraucher die Milch und andere Lebensmittel zu Dumpingprodukten gemacht, bei denen die Qualität mehr und mehr auf der Strecke bleibt.

Man kann nur hoffen, dass die Öffentlichkeit aus dieser Schlacht gelernt hat: Geiz ist nicht immer geil. Vor allem, wenn es um die Basis unserer Ernährung geht.

Tag(s) : #Das ist ansteckend
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