Wie schafft man es mit seinem Produkt in den wöchentlichen E-Mail-Newsletter eines Wirtschaftsmagazins und auf zahlreiche Medienseiten?
Mit einem außergewöhnlichen Angebot, das sich nicht nur herumspricht, sondern gleichermaßen auf Mythen, schwarzen Humor und sichere Proteste durch wohlkalkulierte Geschmacklosigkeit setzt.
Wenn es um die virale Power seines Produktkernes geht, hat ein Belgrader Hotelier einen Spitzenwert durch eine zweifelhafte Produktausstattung erreicht.
Nicht, dass er sein Hotel „Mr. President“ nennt hat ihn ganz vorne auf den Newsletter des seriösen britischen Wirtschaftsblattes The Economist gebracht, wie auf die Seiten von Bild.de und der Sueddeutschen.de, sondern, dass man quasi in den 60 Zimmern mit Präsidenten, Potentaten und Diktatoren auf Du und Du nächtigen darf. Zumindest im übertragenen Sinn.
Die Zimmer tragen nicht nur die entsprechenden Namen, sondern sind auch thematisch korrekt eingerichtet. Das Fidel-Castro-Zimmer soll, wie es einem Revolutionär entspricht, einfach, nüchtern, karg sein. Das Hitler-Zimmer, in dem über den Schlaf des Gastes der leibhaftige Führer in Öl wacht, sorgte für Proteste und damit auch für die wohlkalkulierte Mundpropaganda. Neben der Tito-Suite des Herrschers über das inzwischen zerfallene Jugoslawien, soll das Führer-Zimmer angeblich das am meisten gebuchte sein.
Für mich stellt sich allerdings die Frage, wie stark und nachhaltig der virale Kern dieser Dienstleistung tatsächlich wirkt. Wie wirkt Bekanntheit durch Provokation, die zudem auch geschmacklos ist?
Und wie schnell nutzt sich die Idee, der Gag ab, zumal der Zusatznutzen, falls der überhaupt neben dem Wohnen vorhanden ist, nicht gerade groß ist?
Und wie schnell nutzt sich die Idee, der Gag ab, zumal der Zusatznutzen, falls der überhaupt neben dem Wohnen vorhanden ist, nicht gerade groß ist?
Immerhin scheint derzeit die Differenzierung zu funktionieren, vielleicht auch, weil es sich um das erste und einzige Design- und Themenhotel Belgrads handelt.
Was mich besonders stört ist, dass das Angebot nicht authentisch ist. Anders als bei Hotels, die wirklich mit einem illustren oder erschreckenden Publikum aufwarten können. Ich denke nicht nur an die führenden Nobelhotels. Auch an so bescheidene, abgewohnte Häuser wie das ehemalige New Yorker Chelsea Hotel oder das Tropicana Motel in Los Angeles. Beide waren auch ohne viel Sterne berühmt-berüchtigt für ihre Beatnik- und Rock-Kundschaft, was die Phantasie der Gäste und über ihr Mitteilungsbedürfnis die Legendenbildung beflügelte. Man war nicht in irgend einer billigen Absteige, sondern in einer ganz besonderen, wo schon der und der mit mehr als nur dem nächtlichen Schlaf aufgefallen war.
Was mich besonders stört ist, dass das Angebot nicht authentisch ist. Anders als bei Hotels, die wirklich mit einem illustren oder erschreckenden Publikum aufwarten können. Ich denke nicht nur an die führenden Nobelhotels. Auch an so bescheidene, abgewohnte Häuser wie das ehemalige New Yorker Chelsea Hotel oder das Tropicana Motel in Los Angeles. Beide waren auch ohne viel Sterne berühmt-berüchtigt für ihre Beatnik- und Rock-Kundschaft, was die Phantasie der Gäste und über ihr Mitteilungsbedürfnis die Legendenbildung beflügelte. Man war nicht in irgend einer billigen Absteige, sondern in einer ganz besonderen, wo schon der und der mit mehr als nur dem nächtlichen Schlaf aufgefallen war.